Der National Novel Writing Month. Wenn man sich in den Bücherbubbles und Schreibcommunities des Netzes bewegt, kommt man nur schwer um ihn herum. Selbst, wenn man selbst nicht teilnimmt: Der NaNoWriMo, wie er oft abgekürzt wird, ist in aller Munde. Schreibende halten einen über lange Arbeitssessions am Laufenden oder posten stolz ihre Wordcounts.

Der NaNoWriMo ist ein Projekt oder, vielleicht eher eine Challenge, dessen Anfänge im Jahr 1999 liegen. Es geht dabei darum, während des Monats November 50.000 Wörter zu Papier zu bringen. Das Ziel ist „ein Buch zu schreiben“. Der Gedanke dahinter ist, diesen Anlass als Motivationshilfe zu nutzen, sich endlich zusammenzureißen. Dieses eine Ding, dass man schon immer mal schreiben wollte, muss man eben einfach  anfangen! Oder, man nutzt den Anreiz, um endlich ein paar Fortschritte mit einem Laufenden Projekt zu machen, jeder, wie es passt.

Obwohl ich schon oft viel vom NaNoWriMo gehört hatte – wie bereits erwähnt, man muss schon blind sein, um nicht darüber zu stolpern – habe ich mich bisher immer dezent aus der Schreiberei herausgehalten. Irgendwie hatte ich immer den Gedanken im Kopf dass ich, wenn überhaupt, gerne mit einem neuen Projekt in den Monat starten würde anstatt mit einem bereits laufenden. Da ich bisher immer schon eins in Arbeit hatte, fiel das flach. Aber dann habe ich diesen Sommer mein aktuelles Projekt auf unbestimmte Zeit vom Schreibtisch auf das Regalbrett verschoben, und auf einmal war ein wenig Zeit für etwas ganz Neues da. Genau das, was ich brauchte.

Also habe ich mich eingeklinkt. Hier sind meine Erfahrungen:

Wie ist es gewesen?

Um es direkt am Anfang zu sagen: Ich habe den NaNoWriMo nicht bis zum Ende durchgezogen. Zwar habe ich mir größte Mühe gegeben, mir in meinem Tagesablauf Zeit für das Schreiben freizuschaufeln, aber die Arbeit, die sich durch das neue Unisemester daneben aufgehäuft hatte, war dann doch zu viel. 

Meine Statistik mag nicht gerade vorzeigbar sein, aber es hat trotzdem Spaß gemacht, etwas mehr Zeit auf das Schreiben zu verwenden. Die Geschichte selbst hat sich allerdings als etwas störrisch erwiesen. Neue Charaktere sind noch etwas verschlossen und tanzen nicht so recht nach meiner Pfeife, aber ich denke, zu einigen habe ich dann doch einen guten Zugang gefunden.

Am Ende meiner Teilnahme bin ich aber vor allem eins gewesen: Erschöpft. Leider hat sich auch durch den gesamten Dezember hindurch verschleppt.

 

Was hat es gebracht?

Meiner Einschätzung nach bin ich in den ersten drei Novemberwochen um einiges produktiver gewesen, als ich es unter normalen Umständen gewesen wäre. Ich bin zwar noch recht unzufrieden mit den entstandenen Seiten, aber es ist ein guter Start für mein neues Projekt. Im neuen Jahr kann ich mich mit allem weiteren befassen. Ich habe ein Grundgerüst für die ersten Kapitel, an dem ich noch etwas Detailarbeit leisten und mit dem ich danach gut weiterarbeiten kann.

Es ist auch schön zu sehen, wie viel ich eigentlich in einer Sitzung schaffen kann, wenn ich wirklich will. Das ist eine Erkenntnis, die ich als notorische Langsamschreiberin hoffentlich noch lange im Gedächtnis behalten werde.

Auf der negativen Seite hat mir dieser Arbeitsintensive Monat einen sehr unproduktiven Dezember beschert.

Was ist mit nächstem Jahr?

Ganz ehrlich? Wenn mir dieses Jahr eins gezeigt hat dann, dass ich im nächsten Jahr sehen muss, wie ich stehe und wie viel ich stemmen kann. Aber wenn möglich, freue ich mich schon darauf!

 

Euch allen einen wundervollen Rutsch in neue Jahr!