Autorenblog

Monat: Juli 2018

Fehler und Zukunft

Mein erstes Buch ist jetzt so gut wie fertig und bereit, in die Welt entlassen zu werden. Immer öfter werde ich deswegen gefragt, wie ich mich dabei fühle, und ob ich aufgeregt bin.

Es ist das Ende eines langen Arbeitsabschnitts. Das ist natürlich schon etwas besonderes. Trotzdem ist mir eine Sache aufgefallen: Wenn ich mein Buch zur Hand nehme, oder vielmehr das Dokument aufrufe, wird mir vor allem bewusst, wie viel ich noch lernen muss.

In dieses Buch ist sehr, sehr viel Arbeit geflossen, und ich habe es so gut geschrieben, wie ich nur irgend konnte. Trotzdem sehe ich ganz deutlich, wo ich mich selber in der Zukunft noch verbessern kann.

Aber das gilt nicht nur für mein Buch: Auch andere Dinge, die ich schreibe, meine kleinen Wattpadgeschichten und Gedichte zum Beispiel, wirken ähnlich.

Soll das jetzt heißen, dass ich mir wünschte, das Buch noch einmal mehr, zum gefühlt 100. Mal überarbeitet zu haben?

Nein. Ganz sicher nicht.

Nein, aus dem einfachen Grund, dass ich nicht glaube, dass ich dann überhaupt irgendwann mit dem Überarbeiten fertig sein würde. Egal wie oft ich meine Geschichten „verbessern“ würde, ich würde immer wieder Dinge finden, Kleinigkeiten, die ich für verbesserungswürdig halten würde.

Wahrscheinlich würde ich das Buch dabei sogar nur „verschlimmbessern“ und es vollkommen entstellen, weil mir wöchentlich neue Dinge einfallen würden.

So geht man keine Projekte an. Man muss irgendwann an einen Punkt kommen, an dem man die Hände von der Tastatur nimmt und zu sich selber sagt: „Es ist gut so, wie es ist. Lass es los.“

In einem Interview wurde der Autor der „Gregs Tagebuch“-Reihe, Jeff Kinney, gefragt, ob er seine eigenen Bücher lese. Kinney verneinte und begründete es folgendermaßen: Es sei, als ob man sich selber von ganz nah im Spiegel betrachten würde.

Was er damit sagen wollte, war, dass einem dabei lauter Kleinigkeiten auffielen, die einen selber gewaltig stören, gerade, weil an sich selber und auch das Buch so viel besser kennt als alle anderen und sich durch vermeintliche Fehler persönlich betroffen und verantwortlich fühlt, und das, obwohl diese Kleinigkeiten anderen Menschen überhaupt nicht auffallen.

Ich glaube, dass das sehr gut zutrifft. Also, falls ihr gerade selber an irgendetwas arbeitet, ob ihr schreibt, zeichnet oder sonst etwas tut und verzweifelt, weil es einfach nie gut genug scheint: Habt den Mut, es gut sein zu lassen. Traut euch, es jemandem zu zeigen, der nicht so tief in euer Projekt verstrickt ist wie ihr, und wenn sie euch sagen, dass es gut geworden ist, dann glaubt ihnen es ruhig.

Denn wenn man immer nur weiter an einem Haus baut, kommt man nicht dazu, darin  zu wohnen.

Genießt euer Wochenende und auch die Woche danach!

Erscheinungsdatum „Die Insel der drei Völker“

An dieser Stelle unterbreche ich meinen üblichen Upload-Rhythmus für eine wichtige Mitteilung:

Mein erstes Buch, „Die Insel der drei Völker“, wird, wenn alles gut läuft, um den 10. August herum erhältlich sein.

Wenn ihr also genau so aufgeregt seit wie ich, schnappt euch einen Stift und markiert den Tag in eurem Kalender.

Eine schöne Woche noch!

Musik und Schreiben

Hat einer von euch die „Divergent“- Reihe von Veronica Roth gelesen? Wenn ja, dann ist euch bestimmt genau wie mir aufgefallen, dass sie am Ende einen ziemlich langen Anhang hatte, in dem sie über alles Mögliche, was mehr oder weniger mit ihrem Buch zu tun hatte, geschrieben oder philosophiert hat.

Teil dieses Anhangs war auch eine Playlist mit Liedern, die sie während des Schreibens gehört hatte.

Das ist ein Phänomen, dass mir öfter aufgefallen ist: Autoren, die davon erzählen, was sie während der Entstehung ihres Buches als Beschallung auf den Ohren hatten.

Aber wenn ihr hier an dieser Stelle meine persönliche „Kreativitäts-Playlist“ erwartet, liegt ihr leider falsch.

Ich kann es nämlich nicht.

Ich kann nicht schreiben und Musik hören auf einmal.

Ich weiß nicht, wie andere Autoren es zustande bringen, aber ich brauche Stille, um meine eigenen Gedanken hören zu können. Ich verliere mitten im Satz den Faden, wenn ich es doch versuche, oder bringe den Sprechrythmus eines Gedichts durcheinander.

Auf der einen Seite ist das schade. Ich höre gerne Musik und Töne transportieren oft ganz eigene Geschichten. Was könnte also besser als Inspiration geeignet sein?

Aber wahrscheinlich ist es auch besser so. Ich versuche ja immerhin, eine eigene Geschichte zu schreiben und nicht fremde Emotionen zu einer zusammenzubasteln.

Was sind eure Ansichten?

Eine schöne Woche noch!

Poetische Lückenfüller

Es gibt diese Tage, an denen weiß man einfach nichts zu berichten. Heute ist einer dieser Tage.

Damit mein Blog trotzdem nicht ins Sommerloch abdriftet, werde ich heute ein kleines Gedicht hochladen, dass ich ursprünglich für meine Wattpadseite ( Link ) geschrieben habe.

Es ist Teil einer Gedichtsammlung, die verschiedene Menschen in unterschiedlichen Lebenssituationen abbilden soll. Habt Spaß damit!

Lorelei

Die Finger an der Seite, die Stirn an der Scheibe:

Der Sitz, in dem ich heute Abend verbleibe.

Die Dämmerung steigt und gegenüber brennt Licht,

verschwommen erkenne ich dort dein Gesicht.

Ich kenne die Art wie du gehst, wie du rennst,

und wie du dir die Haare hinter die Ohren klemmst,

doch deinen Namen oder deine Zahl an Jahren,

das alles habe ich nie erfahren.

 

Das Buch, das du liest, hab auch ich in der Hand,

ich habe es gestern am Cover erkannt.

Du liest und ich lese und ich stelle mir vor

die Geschichte wäre für uns beide ein Tor.

Etwas, das uns bindet, etwas, das uns vereint,

weil alles andere mir sinnlos erscheint.

 

Das Buch handelt von Sagen, von alten Geschichten,

von Märchengestalten und fremden Gedichten.

Ich wünschte mir, ich könnte sie mit dir besprechen:

Siegfried ist tot, sollte Kriemhilde rächen?

Was denkst du?

 

Auf der Straße dazwischen ziehen späte Autos vorbei,

doch ich denke nur an dich, meine Lorelei.

Einen Menschen hinter Glas zu lieben tut weh,

doch egal, wie oft ich um Erhörung fleh:

Zwischen uns liegen Fenster, ein Abgrund aus Stein

Und meine eigene Angst – Nein, ich weih dich nicht ein!

 

„Ich habe mich oft gefragt, wie deine Stimme wohl klingt“,

denke ich, während das Rheinmädchen singt.

Man sagt, Sirenen sängen von des Opfers größter Begier,

also stünd eine vor mir, sie sänge von dir.

Ein Lächeln in deinen fernen, unereichbaren Augen,

dass du von mir träumst, dass möchte ich gerne glauben.

 

Der Seemann stirbt, und ein Teil von mir mit

als ER hinter dir wieder das Zimmer betritt.

 

Genießt euren Sommer und eine schöne Woche euch allen!

Drei Völker und zwei Namen

Seit meinem letzten Eintrag ist einiges an Zeit vergangen. Um euch ein bisschen dafür zu entschädigen, stelle ich heute ein paar Hintergrundinformationen aus der Welt meiner Buchhelden vor.

Wenn ihr einen Blick auf die Karte geworfen habt,  die ich vor einigen Wochen hochgeladen habe, ist euch bestimmt aufgefallen, dass dort auch mehrere Orte oder Siedlungen verzeichnet sind. Auf zwei möchte ich genauer eingehen, oder eher: Auf die Namensgebung,

 

Der erste Ort, der im Süden meiner Insel liegt, trägt den Namen „Leucton“ und ist die Heimat des Volkes der Lichtelfen. Der Name ihres Dorfes ist eine Mischung aus zwei lichtelfischen Wörtern. Das erste ist eindeutig das Wort „Leu“, das soviel wie „Licht“ bedeutet, aber über das zweite streiten sich Sprachwissenschaftler bis heute, aber die große Mehrheit geht davon aus, dass es sich dabei um das Wort „tan“ handelt, dass das trockene Gras beschreibt, mit dem die Elfen ihre Dächer decken.

Was genau das bedeuten mag, ist aber in Vergessenheit geraten.

 

Das zweite Elfenvolk, die Waldelfen, bewohne den Vierjahreszeitenwald im Herzen der Insel. Ihr Dorf, das den befremdlichen Namen „Mitte“ trägt, befindet sich in an der Stelle des Waldes, an dem keine der vier Jahreszeiten vorherrscht, was zu einem durchgängig gemäßigtem Klima führt und zu Regengüssen, nach denen man die Uhr stellen kann.

Tatsächlich wurde es genau in der Mitte des Waldes gebaut, daher auch der Name. Überlieferungen aus den dunklen Jahren vor dem ersten Krieg gegen das Eisvolk, aus denen kaum noch Aufzeichnungen existieren, behaupten, dass die Siedlung sogar genau in der Mitte der gesamten Insel liegt.

Nachgemessen hat aber seitdem keiner mehr.

Und die Waldelfen werden das auch tunlichst vermeiden. Sie sind ein ehrliches Volk, aber gewisse Wahrheiten wollen sie nun auch wieder nicht wissen.

 

Ich würde wirklich gerne auch über die Meerjungfrauen berichten, und über ihre imposante Stadt, die sie in der Bucht errichtet haben, aber dieses Volk zieht es oftmals vor, seinen schützenden Schatten nicht zu verlassen…

Und ich würde es nie wagen, mich mit der mächtigen Meerjungfrauenkönigin anzulegen. Wenn ihr etwas über dieses Volk lernen wollt, müsst ihr euch schon selber in Gefahr begeben…

Eine schöne Woche noch!

© 2024 Frauke Mählmann

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