Für mich ist Schreiben vor allem eins: Ein nie endender Lernprozess. Es gibt immer irgendwelche Dinge, bei denen mir Fehler auffallen, oder Ecken und Kanten, an denen ich polieren muss. Immer wieder muss überprüft werden, ob meine Arbeit die Wirkung erzielt, die sie soll, und ich muss mir dann überlegen, wie ich nachbessere. Ich mache mir im Grunde Vorsätze. Vorsätze zum besseren Schreiben. Und was könnte eine bessere Zeit dafür sein, als Neujahr? Also, werfen wir zusammen einen Blick auf all die Dinge, bei denen ich 2020 nachbessern möchte.

Schreiben

Das Schreiben ist meine ewige Hauptbaustelle. Besonders in diesem Jahr, in dem ich beinahe nur überarbeitet habe, sind mir wieder einige Dinge aufgefallen, an denen ich arbeiten kann – und sollte.

So verwende ich zum Beispiel oft viel zu lange, verschachtelte Sätze. Sogar hier, in meinen Blogbeiträgen. Ist es euch aufgefallen? Mir schon. Und dem kleinen Plugin, dass mich anmeckert, wenn ich „nicht leserfreundlich genug“ schreibe, auch. Ich finde das ein bisschen bedenklich, weil „Die Insel der drei Völker“ vorrangig für jüngere Jugendliche (12 bis 14 oder so) ausgelegt ist. In der Zielgruppe tummeln sich vermutlich nicht allzu viele Freunde von Schachtelsätzen. Ich muss mich also selbst ein bisschen am Riemen reißen und lernen das, was ich sagen will, auch mit kürzeren Sätzen zu formulieren.

Wisst ihr, was einer Geschichte richtig Leben einhauchen kann? Gute Hintergrundcharaktere. Geht ruhig selbst nochmal die Liste mit euren Lieblingsfiguren aus Büchern, Filmen und Serien durch: Es sind auch einige Personen aus dem Hintergrund dabei, oder? Wenn es einem Autor gelingt, interessante Hintergrundcharaktere zu schreiben und wohl dosiert in seine Welt einzufügen, bereichert er die Geschichte nicht nur unheimlich, er lässt sie auch viel realer werden. Der Leser blickt nicht nur durch ein schmales Fenster auf die Handlung des Protagonisten, sondern bekommt ein viel breiteres Bild zu Gesicht. Ich finde, ich habe meine Nebencharaktere bisher sträflich vernachlässigt. Zeit, das zu ändern.

Nachbearbeitung

Fast nichts ärgert mich mehr als Rechtschreibfehler in meinem Buch. Leider gibt es davon immer noch viel zu viele. Vor der nächsten Veröffentlichung muss ich definitiv mehr auf Fehlerjagd gehen – noch mehr als bei diesen Mal, obwohl ich da schon dachte, ich hätte getan, was ich konnte.

Kennt ihr das, wenn ihr eine Passage aus eurer Geschichte lest und einfach überhaupt keine Ahnung mehr habt, ob man da jetzt noch etwas umschreiben müsste oder nicht? „Projektblind“, nenne ich das. Ich kann nicht mehr einschätzen, ob der Text die Dinge verständlich macht, die ich meinen Lesern mitteilen möchte. Eine Zweitmeinung wäre ganz gut, um zu wissen, wo ich weiterfeilen müsste. Ich habe mir vorgenommen, mich in diesem Jahr zumindest ein bisschen mehr über Testleser zu informieren, da ich bis her noch überhaupt keine Berührungspunkte damit hatte.

Social Media und Blogg

Ja, auch diese beiden Dinge gehören zu meinen Schreibvorsätzen. Immerhin ist der größte Nemesis der Selfpublisher die Unsichtbarkeit.

Schon in den letzten Monaten habe ich versucht, die Qualität meiner Blogbeiträge zu steigern. Mehr Texte mit Aussage, mehr Mühe beim Schreiben, mehr Abwechslung. Ich habe mehr Bilder eingefügt und ein paar neue Dinge ausprobiert ( Meine Videolesung zum Beispiel! Anschauen auf eigene Gefahr, Filmen übe ich noch 😉 ). Ich möchte meine Beiträge nicht einfach so hinklatschen nach dem Motto „liest doch sowieso keiner“, auch wenn das ein Gedanke ist, den man nur schwer abschütteln kann. Alle Bereiche meiner Arbeit sollen so gemacht sein, dass ich sie gerne vorzeige. Das ist zumindest das Ziel, und das soll auch in 2020 weiterverfolgt werden. Noch sind wir nicht ganz da.

Parallel zur Qualität müsste ich auch ein Auge auf die Regelmäßigkeit meines Blogs werfen. Viel zu oft geht ein Beitrag freitags online – genau einen Tag, bevor der nächste fällig ist. Das sollte sich ändern.

Aber das ist nicht das einzige. Seit Sommer diesen Jahres habe ich einen Twitteraccount – aber ich habe es noch nicht geschafft, diese Seite hier vernünftig zu verlinken. Ich habe es tatsächlich ganz am Anfang versucht, aber kurz darauf gab es ein Problem mit meinem Account. Ich bin mir nicht ganz sicher, was das besagte Problem auslöste, aber das Letzte, was ich vorher getan hatte, war, den Link hinzuzufügen. Seitdem habe ich mich nicht mehr getraut, einen zweiten Anlauf zu wagen, aber dieses Jahr muss ich mich da unbedingt dransetzten. 

Eine Freundin von mir, die auch selbst schreibt, sitzt mir seit Monaten damit im Nacken, dass ich doch gefälligst meine Social Media Präsenz ausbauen solle. Wie soll denn schließlich jemand mein Buch kaufen, wenn niemand mein Buch sieht? Sie hat nicht ganz unrecht. Das ist allerdings nicht unbedingt ein Vorsatz für 2020 sondern mehr ein Vorsatz für „ein paar Monate, bevor das nächste Buch rauskommt“. Wie lange es damit noch dauert weiß ich leider noch nicht.

Soviel zu meinen „Vorsätzen“, die eigentlich nur eine Liste mit Verbesserungsvorschlägen an mich selbst sind. Wie sieht es bei euch aus? Wollt ihr 2020 an eurer Schreibroutine arbeiten? Mehr lesen? Oder irgendetwas ganz anderes?

Was auch immer es ist, viel Erfolg damit und eine schöne Woche!