„Sie hatte immer Schauspielerin sein wollen, und Schauspielerin war sie geworden.“

So hatte sie sich die ersten Sätze ihrer Autobiografie vorgestellt, als sie ein kleines Mädchen gewesen war. Beinahe schmerzhaft spannte sich die Haut ihrer Lippen, als sich ihre Mundwinkel zuckend nach oben bewegten.

„Ich weiß einfach nicht, was ich noch tun soll“, etwas hilflos fuhr der Junge ihr gegenüber mit den Händen durch sein schlampig gekämmtes Haar, „Ich stecke so viel Arbeit hinein, dass ich gar nicht weiß, wo ich noch…“

Ihre Zähne hatten im Scheinwerferlicht auf der Bühne geleuchtet, hatten selbst gestrahlt mit der Leichtigkeit eines Menschen, der seinen Sitzplatz für den nächsten Tag bereits gebucht hatte und sich keine Gedanken mehr zu machen brauchte. 

„… aber alles, was ich als Ergebnis herausbekomme, ist bestenfalls mittelmäßig, und ich weiß einfach nicht…“

Mit beiden Armen hatte sie ihr Lachen ausgeteilt, hatte es in die Menge geworfen wie Konfetti, und die Menge hatte mit gelacht, mit geweint, im dunklen Zuschauerraum.

„… sehe einfach nicht, was ich anders machen könnte…“

Ja, was hätte sie anders machen können? je größer der Zuschauerraum wurde, desto schwächer wurden ihre Arme, desto weniger weit konnte sie werfen, bis ihr Lachen taumelnd von der Bühne kippte, zurückgeprallt an Kameralinsen wie ein Bumerang und zurück in ihr ins Gesicht.

Ihr Kopf wog zentnerschwer, während sie verständnisvoll nickte.

Sie hatte immer Schauspielerin sein wollen, und Schauspielerin war sie geworden.