An dieser Stelle, einmal ein kurzes Update zum Arbeitsprozess des zweiten „Insel der drei Völker“ Bandes.

( Ja, ich arbeite tatsächlich noch daran und haue nicht nur kleine Gedichte raus)

Während des letzten halben Jahrs habe ich mich vor allem mit der Überarbeitung des ersten Hälfte meines ersten Entwurfes beschäftigt. Er hatte mir anfangs nicht wirklich gefallen, und das hat meinen Schreibfluss behindert. Ich habe also die Uhr nochmal zurückgesetzt und das Fundament kernsaniert.

Diesen Prozess konnte ich jedoch so ziemlich abschließen. Mir fehlt noch ungefähr ein halbes Kapitel, dann bin ich wieder da, wo ich die Story im Winter hängen gelassen habe. Warum ich das jetzt in einen Blogeintrag packe?

Nun, ich wollte etwas von meiner Erfahrung damit mit euch teilen. Dadurch, dass ich mich solange Zeit wirklich nur auf das Überarbeiten konzentriert habe, sind mir einige Dinge aufgefallen.

  1. Es ist erstaunlich, wie viel man selbst aus eher vernachlässigten  Passagen herausholen kann, wenn man sich die Zeit nimmt, und ihnen die Aufmerksamkeit gibt. Jetzt, am Ende der Überarbeitungsphase hat das Dokument fast einen doppelt so großen Umfang wie vorher – und hat deutlich an Qualität gewonnen, zumindest aus meiner Sicht. Aus nicht ganz zufriedenstellenden Sache kann also etwas durchaus Passables werden.
  2. „Finish your first draft“, beende deinen ersten Entwurf, ist ein häufig wiederholter Schreibtipp. Und selbstverständlich sollte das auch das Ziel sein, aber ich habe durch diese Arbeit gemerkt, dass es nichts ist, was man um jeden Preis umsetzen sollte. Ja, immer nur an der Geschichte herumzuwerkeln ohne sie zu beenden ist ein Fehler und beeinträchtigt das Vorankommen, aber wenn man wirklich merkt, dass irgendetwas nicht ganz rund läuft, sollte man auch den Mut haben, einige Dinge zu streichen und zu ändern. Ich bin jetzt, nach der ganzen Arbeit, um einiges glücklicher mit dem Projekt und freue mich auch viel mehr darauf, es tatsächlich zu Ende zu schreiben – einfach, weil es sich besser anfühlt. Sich die Zeit zu nehmen lohnt also.
  3. Ich habe mir im letzten halben Jahr pro Tag immer einen bestimmten Abschnitt vorgenommen, an dem ich arbeiten wollte. In einigen Fällen bedeutete das, dass ich eine Szene nochmal lesen und dann hier und dort ein paar Wörter tauschen oder einfügen musste, in anderen habe ich halbe Kapitel komplett von Grund auf neu geschrieben. Im Gegensatz zu meinem sonstigen Vorgehen hatte ich so beim Schreiben allerdings  ein klares Ziel, das ich am jeweiligen Tag schaffen wollte – oder, um es genauer zu sagen, einen klar definierten Stapel Arbeit, denn nicht selten hatte ich zwei oder mehr Seiten zu schreiben. Unter normalen Umständen ist eine Seite pro Tag schon recht viel für mich, aber dadurch, dass ich mich selbst gezwungen habe, diesen klar definierten Absatz fertig zu schreiben, habe ich mich nach und nach daran gewöhnt. Am Ende waren lange Passagen kein Problem mehr für mich. Die Übung hilft also tatsächlich, besser in den Schreibflow zu kommen und auch darin zu bleiben,

Das war`s auch schon wieder von mir! Ich setzte mich dann mal wieder zurück an mein angefangenes Kapitel…

Arbeitet ihr momentan an einem Projekt? wenn ja, wünsche ich euch viel Glück und Erfolg damit! Lasst euch nicht von kleinen Rückschlägen unterkriegen, und wenn ihr unzufrieden damit seit – traut euch ruhig, die Fehler auszubessern! Wenn ihr nicht glücklich seid mit dem , was ihr tut, ist Motivation nur selten vorhanden.

Eine schöne und erfolgreiche Woche!