In der kurzen Verschnaufpause zwischen zweitägiger Informationsveranstaltung und Studienfahrt, hier ein weiterer Beitrag der Rubrik „Poetische Lückenfüller“

 

Wind

 

Ich bin der Wind

Ich fliege frei

an geschlossenen Fenstern vorbei.

Ich bin der Wind,

brauchst nicht zu sorgen:

In meiner Welt gibt es kein Gestern und Morgen.

Ich bin der Wind

und ohne Frage

zählt mein Alter viele Jahre.

Hat  mich jemand einst besessen,

so habe ich es längst vergessen.

Ich bin der Wind.

 

Ich bin der Wind,

ich fege nach Pflicht

durch Straßen voll Menschen, dicht an dicht.

Ich bin der Wind, ich hör` eure Gedanken,

wenn Atemwolken aus den Mündern wanken.

Mantelspitzen, bunte Strähnen,

flattert, braucht euch nicht zu schämen,

Ich bin der Wind.

 

Ich bin der Wind,

Ich trage Geschichten.

Höre mir zu: Ich werde berichten.

Ich bin der Wind.

Ich wehe immerfort,

wehe wohl an jedem Ort.

Ich bin der, der durch des ersten Menschen Haare fuhr

und ebenso trage ich deine Spur.

Ich bin de Wind.

 

Ich bin der Wind,

du brauchst nicht zu frieren:

In meinen Wirbeln kann sich niemand verlieren.

Selbst wenn du glaubst, es sei geschehen,

sei sicher, ich lasse dich nicht gehen.

Ich bin der Wind.

 

Wir sind der Wind.

 

Auch dieses Gedicht stammt ursprünglich aus meiner Wattpadsammlung. Viel Freude damit und eine schöne Woche!