Wenn man über den Entstehungsprozess von Büchern und Geschichten spricht, geht es oft um das „Wie“, das „Warum“, vielleicht auch um das „Wann“ und „Wie lange“, aber etwas, dass meiner Meinung nach auch etwas Aufmerksamkeit verdient, ist das „Wo“.

Einfach, weil die Antwort auf das „Wo“, also, wo man sein Buch schreibt, ungefähr genauso vielfältig ist wie die Schreibstile der Autoren selbst. Trotzdem habe ich mal ein paar häufig vertretene „Schreiborttypen“ zusammengetragen. 

Es gibt Autoren, die, um sich vernünftig auf ihr Werk konzentrieren zu können, eine gut geordnete Umgebung brauchen und auch alles in allem sehr organisiert arbeiten. Ihr Arbeitsplatz ist im Normalfall gut aufgeräumt und sauber, vielleicht ergänzt durch eine Pinnwand mit Notizen zu ihrer Geschichte oder einem Plot-Plan, um auch dort den Überblick zu behalten.

Am wichtigsten ist, dass man sich an seinem Schreibort wohlfühlt, was von Person zu Person natürlich vollkommen unterschiedliche Dinge bedeutet. Für Manche bedeutet das, im Gegensatz zum letzten Beispiel, eine leichte Unordnung, ein „kreatives Chaos“, in dem die Inspiration besser fließt.

Wieder andere ziehen sich zum Arbeiten bevorzugt in eine vorübergehende Isolation zurück. Um Buchstaben aufs Papier zu bringen, brauchen sie vor allem Ruhe. Vielleicht hat man in so einem Fall ein kleines Büro extra für das Schreiben, dass man abschließen kann, um sich vor unwissenden Störenfrieden zu schützen? Oder geht man, wenn man Geld hat, vielleicht sogar noch ein Stück weiter und verschwindet zum Schreibmarathon in irgendein abgelegenes Ferienhaus? Egal wie, Hauptsache, man denkt daran, das Handy auszuschalten.

Eine Sache, die man vor allem in Filmen, Serien oder Büchern häufig sieht, ist der Autor, der im Cafè schreibt. Die Idee hier ist, vermute ich zumindest, dass man an so einem belebten Ort besser Inspiration für sein Buch findet – und natürlich, dass man neben her noch essen kann.

Ziemlich damit verwand, aber doch noch ein bisschen mehr an die Freunde der Stille gerichtet ist ein Tipp gegen Schreibblockaden, der mir einmal in einem Ratgeber über den Weg gelaufen ist: Man könne sich zum Schreiben ja in eine Bibliothek begeben. Für einen Buchfan ist das auf jeden Fall eine super Atmosphäre, in der einem das Arbeiten sicher leichter fällt.

Und dann gibt es da noch die Leute, deren Arbeitsplatz immer da ist, wo sie gerade sind: Im Zug, im Bus, im Park, in der Cafeteria oder ganz woanders.

Natürlich ist der Schreibort nicht nur dadurch bestimmt, wo man ist, sondern auch durch andere Dinge. Vielleicht hat sich bei dem ein oder anderen ja die Gewohnheit eingeschlichen, beim Schreiben immer eine Tasse Tee zu trinken, oder sich Dinge in einem bestimmten Notizbuch zu notieren. Oder man schreibt zu bestimmten Zeiten: Genau im Zeitplan oder dann doch irgendwie immer um 3 Uhr nachts kurz vorm Umfallen. Möglicherweise braucht man seine Playlist oder den Fernseher im Hintergrund.

Ich persönlich schreibe hauptsächlich zuhause, auf meinem Schreibtisch, wo ich Ruhe habe und diverse Notizbücher und meine Zettelsammlung am Kleiderschrank, über die Informationen und Planungen verstreut sind.

Ich kann allerdings auch überall anders schreiben und tue das auch, wenn es passt, solange ich die Gewissheit habe, dass mir der Laptop nicht vom Schoss geschlagen wird.

Und ihr?

 

Eine schöne Woche noch!