Da is` ne Leiche in der Disko,

doch die Tanzfläche, die bebt,

so, dass diese eine Leiche

weiter auf den Beinen steht.

 

Augen blicken starr ins Leer,

doch das Blitzlicht lässt sie springen,

während all die lauten Leute

ringsherum nur weiter singen.

Und war da nicht ein Zucken, 

hier im Nebel, hier im Dunkeln?

Ihr Gesicht scheint fast lebendig,

doch nur die Ohrringe, die funkeln.

Da is`ne Leiche in der Disko,

doch die Tanzfläche, die bebt,

so, dass diese eine Leiche

weiter auf den Beinen steht.

 

Gibt es irgendwen, der wartet

auf sie, deren Fleisch schon pellt?

Oder kennt sie nur die Masse, 

die auf ihren Schein `reinfällt?

Ja, ihr Dunst beginnt zu stinken,

doch es wird nicht registriert,

weil Vodka in so großen Mengen

irgendwann die Zeit einfriert.

Und der Beat ersetzt den Herzschlag

im Brustkorb voller Spinnenweben,

rupft an den feinen Seidensträngen

als wären es Gitarrenfäden.

Wer muss schon denken, wenn am Abend

alles sowieso verschwimmt

und einen eine blinde Masse

so sinnlos mit ins Treiben nimmt?

 

Da is`ne Leiche in der Disko,

sie ist dort schon die ganze Zeit,

ich kann sie von der Theke sehen

und ich glaub, sie tut mir leid.

 

Mal wieder ein kleines Gedicht, zur Abwechslung.

Eine schöne Woche! 🙂