Heute mal wieder ein kleiner, lyrischer Einschub. Ein kleiner Rückblick, vielleicht, jetzt, wo der Frühling endlich in Fahrt kommt, auf die Jahreszeit, die wir hinter uns gelassen haben 🙂
Schneemann
Ich bin ein Schneemann,
viele Stimmen,
die in weißer Kälte
glimmen,
jede Flocke hat
ein Leben
Die Summe wurde
mir gegeben.
Steh im Sturm
und steh im Wind
bin im Herzen
nur ein Kind
kaum geboren,
viel gesehen,
kann keinen Schritt zur Seite gehen,
steh doch fest und stark.
Bin ein Schneemann,
lächle stumm
in der ganzen Welt herum
Schnee singt Lieder,
wenn auch leise,
singt von einer
Himmelsreise.
Ferne Wolken,
ferne Höhen,
hab ich tausendfach
gesehen,
sing in kalter Nacht.
Bin ein Schneemann,
seh durch Türen
Menschen an sich
selbst erfrieren.
Sonne blinzelt
mit Gefahr,
heller als die Sternenschar.
Schönheit liegt in Wintertagen,
aber leider
muss ich sagen
sind die Wesen
dafür blind,
betteln um den Frühling,
lind.
Seh ihn nahen,
seh mein Ende,
seh wie, ach,
dieselben Hände,
die vor Tagen
mich noch schufen
flehentlich nach
Wärme rufen.
Alter Knabe,
schließ den Kreis!
Ein Mann wie ich,
so ganz aus Eis,
kann der Menschen Herz
nicht tauen,
kann nur weiter
Spiegel bauen.
Hilf ihnen, wo ich`s nicht wag –
Wünsche einen guten Tag!